Das Tu-Gutes-Spiel
[[Start]]
Seit einem Jahr bist du aus der Schule raus. Du hast nichts gemacht. Du hast allen erzählt, auf dem Plan steht Erfahrungen und Inspiration zu sammeln, aber eigentlich wolltest du deine Ruhe. Deine Ausrede heißt Gap-Year und in dieser Zeit hast du deine Twitter Timeline mit allen wichtigen Tierbaby-Accounts gefüllt. Du hast entscheiden, einen Beruf mit Sinn ausüben zu wollen. Etwas, das einen Fußabdruck in der Gesellschaft hinterlässt. Etwas das ethisch und moralisch einwandfrei ist. Keine Waffenexporte, keine Pharmalobby, kein Data-Mining. Etwas mit Bildung. Du bist zufrieden.
[[Weiter|A]]
Eine Welt voller Möglichkeiten eröffnet sich dir. Du stehst am Scheideweg.
[[Du träumst von einem systemischen Einfluss auf Jugendliche. Bis zur Pension schlägt dein inspirierender Unterricht eine Schneise der Aufklärung durch die Gesellschaft. Du startest ein Lehramtsstudium - Gymnasium, Deutsch und Geschichte.|AA]]
[[Hands-On Bildung fängt bei den Kleinsten an. Hier sind alle gleich... und die Augen, diese großen wissbegierigen Kulleraugen sind dir mehr wert als alles andere. Du startest eine Ausbildung als Erzieher_in.|BA]]
[[Der direkte Kontakt mit den Menschen ist dir wichtig, aber du willst dich nicht auf eine Gruppe von Menschen festlegen. Du willst den schwächsten der Gesellschaft helfen, Gerechtigkeit gemeinsam gestalten. Du beginnst ein Studium der Sozialen Arbeit.|CA]]
Dein Studium läuft Klasse. Die Aufnahme in das Studium war easy. Du lernst viel über die deutsche Sprache und deutsche Geschichte. Deine Leistungen sind gut. Du fragst dich, wann kommt die Praxis?
[[Du startest dich über eine Schulhospitation zu informieren. 8 Wochen lang willst du von Profis, Veteranen der Bildungsgeschichte, lernen.|AAA]]
[[Du startest dich in der Fachschaft zu engagieren.|AAB]]
Um loslegen zu können brauchst du ein Vorpraktikum. Es soll schließlich nicht jede_r einfach mit Kindern rumhantieren können. Wie Yoda sagte: Mit großer Macht, kommt große Verantwortung.
[[Du suchst einen Praktikumsplatz und schreibst sowohl die Waldorf-Kitas, als auch die para-staatlichen Kitas an.|BAA]]
[[Du siehst nicht ein, warum du für eine Ausbildung ein Vorpraktikum brauchst.|BAB]]
Du suchst die perfekte Hochschule für dein Studium. Universitäten bieten Soziale Arbeit als Studiengang anscheinend nicht mehr an, daher orientierst du dich zu universities of applied sciences um. Du findest eine (Fach-)Hochschule. Diese liegt in einem städtischen Problembezirk. Passt ja... Sozialarbeiter_in ist einer DER Zukunftsjobs. Um zugelassen zu werden brauchst du einen NC von 1,2.
[[Hab ich!|CAA]]
[[Ich klage mich in das Studium ein. Sozialer Wandel beginnt hier und heute.|CAB]]
Schulen, die du für eine Praxiseinheit anfragst, reagieren genervt. Man habe dieses Jahr schon drei Studis und überhaupt könne man nicht alle an Bord holen.
[[Du bleibst dran. Du hast eine Vision. Du hast Ideen. Du fragst Schulen an, die nicht nur in deinem Kiez liegen.|AAAA]]
Dein Studium braucht Zeit - genauso wie Bildung Zeit braucht. Für dein Engagement mögen dich alle, denn du bist hilfsbereit und unterstützt andere bei ihren Ideen. Es macht dir Spaß mit Menschen zu arbeiten.
[[Weiter|AABA]]
Du verpasst den Anmeldezeitraum für die Ausbildung. Du ärgerst dich über diesen ganzen Formalienkram.
[[Du nimmst nächstes Jahr wieder Anlauf. Hinterher ist man immer schlauer.|BAA]]
[[Es muss andere Wege geben der Gesellschaft etwas gutes zu tun.|BABA]]
Zu deiner Überraschung sagen alle angeschriebenen Kindertagesstätten zu. Du merkst, es macht Sinn sich bereits im Vorpraktikum ein fachliches Profil zu bilden. Du fühlst dich gut.
[[Mit Kopf, Herz und Hand arbeitest du gemeinsam mit dem Kind, am Kind. Auf Augenhöhe. Natürlich sagst du dem Waldorf-Kindergarten zu.|BAAA]]
[[Du bist Realist_in und willst dich klar von esoterischen Ansätzen distanzieren. Du wählst die Kita bei einem großen Träger, der vom Staat alimentiert wird.|BAAB]]
Du füllst den Anmeldebogen glücklich aus. Nur kurz zuckt es. Mit dem NC kann man doch auch Jura oder Medizin oder was mit Medien studieren. Egal, es geht darum Menschen zu helfen.
[[Du reichst deinen Bewerbung für das Studium ein.|CAAA]]
[[Du zweifelst doch stärker. Ist es wirklich die richtige Lebensentscheidung dich für Soziale Arbeit einzuschreiben? Das ist der Moment auf den dich die Schule seit der 5. Klasse getrimmt hat. Das ist der Moment als die Lehrerin sagte, an der Empfehlung für das Gymnasium hängt alles in eurem Leben. Dennoch, es gibt kein richtiges Leben im Falschen, du gibst deine Bewerbung für das Studium der Sozialen Arbeit ab.|CAAA]]
[[Du fällst wie ein Fliege und bewirbst dich auf Jura - Schwerpunkt Atomenergie.|CAAB]]
Du besuchst einen Anwalt der dir von Freunden empfohlen wurde. Der macht das schon gut - argumentiert mit dem Recht auf Bildung und überhaupt, wie viele Studierende passen eigentlich in einen Raum, so dass alle noch atmen können? Aus Sicht des Anwalts jedenfalls mehr als die Hochschule sagt. Das Einklagen klappt anstandslos. Guter Mann.
[[weiter|CAAA]]
Eine Schule, 1400 Schüler_innen, Lehrkräfte-Krankenstand 17% hat ja gesagt. Du darfst hospitieren.
[[Du lehnst ab. Du suchst ein intimes Arbeitsambiente in dem deine pädagogischen und didaktischen Kompetenzen reifen können.|AAAA]]
[[Whatever, du sagst zu.|AAAAB]]
Du schmeißt dein Lehramtsstudium und schreibst dich an einer (Fach-)Hochschule für Soziale Arbeit ein.
[[Weiter|CAAA]]
Das Praktikum läuft gut. Die Kinder waren wirklich frei.
[[Weiter|BAAAA]]
Das Praktikum war gut. Die Kinder können Schnürsenkel binden.
[[Weiter|BAAAA]]
Du startest ein Studium, Deutsch und Geschichte auf Lehramt.
[[weiter|AA]]
Du erhältst Rückmeldung vom Immatrikulationsamt. Alles sieht gut aus, jedoch ist ihnen nicht ersichtlich, dass du ein Vorpraktikum absolviert hast. Hmm, naja Recht haben sie. Man sollte schon ein bisschen Wissen warauf man sich einlässt.
[[Praktikum hast du natürlich gemacht. Du hast nur den Zettel vergessen beizulegen. Es versteht sich von selbst, dass du den Zettel persönlich in das Imma-Amt bringst.|CAAAA]]
[[Wen interessiert das schon. Das sind Formalien die danach schreien beerdigt zu werden. Du fälschst die Bescheinigung. Es versteht sich von selbst, dass du deine Bescheinigung persönlich ins Imma-Amt bringst. Fake it, until you make it!|CAAAA]]
[[All die Mühe in deinem Leben und jetzt ein Praktikum? Was bringen die einem den im Studium bei, wenn man vorher schon alles können soll? Das erscheint dir nicht logisch und angemessen. Es muss andere Wege geben der Gesellschaft etwas gutes zu tun.|BABA]]
Game Over.
<img src="https://media.giphy.com/media/pHhtNn1Al3jC8/giphy.gif" width="500" height="300" alt="Al Pacino">
[[Starte erneut|Thug Life]]
Du startest dein Studium. Du lernst viel. Viele Gesetze, Sozialsicherung, Arbeitsrecht, Jugendrecht. Methoden. Ein bisschen Soziologie, ein bisschen Psychologie und bisschen Pädagogik. Du absolvierst nicht nur eine, sondern zwei Praxisphase. Es ist Zeit dich zu spezialisieren.
[[Du willst den schwächsten der Schwachen helfen. Du fokussierst dich auf das Thema Armut.|CAAAAA]]
[[Digitale Medien sind der heißeste Scheiß. Die ZUKUNFT! Da ist Fantasie im Spiel. Du warst ja schon immer technikaffin, daher denken sicherlich auch alle, dass du qualifiziert bist.|CAAAAB]]
[[Kritische Theorien sind dein Ding. Du gehst da hin wo es weh tut. Du möchtest die Gesellschaft verändern. Das geht nicht ohne Revolutionsschmerzen.|CAAAAC]]
Deine Ausbildung läuft gut. Es ist anstrengend zwischen Schule und Arbeit hin und her zu wechseln. Deine Abschlussarbeit schreibst du über die Haltung Janusz-Korczaks zum Kind.
[[Weiter|BAAAAA]]
Nach der Ausbildung stehen dir alle Türen offen. Du willst deinen kreativen, aber lehrreichen Erziehungsstil endlich in die Welt tragen. Du bist auf der Suche nach einem Arbeitsplatz.
[[Du suchst eine Vollzeitstelle um dich ganz den Kindern zu widmen.|BAAAAAA]]
[[Du suchst eine Halbtagsstelle um dich nebenher noch weiterzuqualifizieren.|BAAAAAB]]
[[Du möchtest selbst eine Kita gründen, um von Anfang an das richtige Umfeld für deine kindzentrierte Pädagogik zu schaffen|BAAAAAC]]
Das Studium läuft gut. Deine Abschlussarbeit über “Bewegungsprofile obdachloser Menschen und die daraus resultierenden Ressourcen armer Menschen” führt dich zu einem Bachelor of Arts. Du fühlst dich gut.
[[Weiter|CAAAAAA]]
Das Studium läuft gut. Deine Abschlussarbeit über “Die Geschichte des Maker Movements und Learnings für die Soziale Arbeit” führt dich zu einem Bachelor of Arts. Du fühlst dich gut.
[[Weiter|CAAAABA]]
Dein Studium lässt dich intellektuell aufblühen. Du brichst mit einer Vielzahl an Kommiliton_inn_en, die dir nicht radikal genug sind. Du wechselt auf Grund theoretischer Differenzen mehrfach deine Betreuer_in für die Bachelor-Arbeit. Am Ende reichst du deine Arbeit “Über die Problemtische Konstruktion von “Sozial” in der Sozialen Arbeit anhand einer machtkritischen Perspektive” ein. Du erhältst einen Bachelor of Arts. Du bist ein kotzendes Einhorn.
[[Weiter|CAAAACA]]
Soziale Arbeit ist einer der Zukunftsjobs. Auf zahlreichen Arbeitsmarkt Plattformen findest du dutzende von offene Stellen. Leider ist die Mehrzahl der Stellen für Pflegedienste, Erzieher_innen oder Sachbearbeiter in der Agentur für Arbeit.
[[Du suchst einen Job der zu dir passt und wirst dich nicht verbiegen. Du wartest.|CAAAAAA]]
[[Kita ist ja eigentlich auch ganz nett…|BAAAAABA]]
[[Arbeitslosigkeit. Passt doch wie die Faust aufs Auge. Eine Bewerbung geht dir locker von der Hand|CAAAAAAA]]
Über deinen Kontakt beim Fab-Lab erfährst du, dass medienpädagogische Vereine gerade wie Pilze aus dem Boden sprießen. Das kann nicht falsch sein. Das ist dein Feld. Da willst du hin.
[[Egal, warum was pädagogisches machen. Du gründest ein eigenes Fab-Lab. Da hilfst du den Leuten mehr als alles andere.|CAAAABAA]]
[[Du fragst, ob du nicht bei deinem Kontakt vom Fab-Lab anfangen kannst eine pädagogische Sparte für Jugendliche aufzubauen.|CAAAABAB]]
[[Du bewirbst dich bei einem kleinen Medienpädagogischen Verein. Quasi die StartUp der Sozialen Arbeit.|CAAAABAC]]
Nach dem Studium triffst du auf eine kritische Marx-Leserunde. Revisiting Marx for social justice in the 21st century.
[[Weiter|CAAAACAA]]
Die Gruppe ist lahm und es stellt sich heraus, dass alle nur Hipster-Dudes sind, die denken, Social Entrepreneurship ist die Rettung für den sozialen Sektor.
[[Weiter|CAAAACAAA]]
Deine Enttäuschung über die fehlinvestierte Zeit bei der Marx-Gruppe ist dir anzumerken. Da du dich aber nicht von Effeziensgedanken treiben lassen willst, nimmst du dir Zeit deine Wahl, für dich zu treffen.
[[Am besten passt eine wissenschaftliche Karriere. Du startest eine Dissertation|CAAAACAAAA]]
Universities of applied sciences haben kein Promotionsrecht. zwar sagen Politiker, dass es Sinn macht, auch diesen dieses Recht zu gewähren, aber so richtig umgesetzt wird es nicht.
[[Das Arbeitsamt macht Druck.|CAAAAAA]]
Du erhältst eine öffentliche Förderung für dein Fab-Lab. Es besuchen viele Leute dein Fab-Lab. Die Kaffeebar ist am höchsten frequentiert. Es lohnte sich, dass du 15% der Förderung in die “inspire section” investiert hast.
[[Weiter|CAAAABAAA]]
Natürlich geht das. Nur bezahlen kann man dich leider nicht. Du kannst jederzeit als Ehrenamtliche_r Anfangen.
[[Klaro! Aus einem Ehrenamt kann jederzeit ein Job werden. Das ist der Traum aus dem Soziale Arbeit gemacht ist.|CAAAABABA]]
[[Ähm nein. Du bewirbst dich doch bei dem medienpädagogischen Verein|CAAAABAC]]
Du findest einen Job. Dgitales Lernen für Jugendlichen. Deine Stelle ist auf zwei Jahre Befristet. Es macht dir Spaß?
[[Weiter|CAAAABACA]]
Die Förderung läuft aus. Du musst nun Geld einnehmen und leider sind die ganzen Menschen weitergezogen. Zwei Kieze weiter ist ein neues hippes Fab-Lab mit Startup Accelerator entstanden.
[[Weiter|CAAAABAAAA]]
Du schließt dein Fab-Lab.
[[Weiter|CAAAAAA]]
Es läuft, das kleine und feine Team ist toll.
[[Weiter|CAAAABACAA]]
Deine Arbeit macht Sinn und zeigt erste Früchte. Eltern sagen dir, wie dankbar sie dir sind. Selbst die Jugendlichen sagen dir, dass du toll bist. Eine externe Evaluation bezeugt die Wirksamkeit deiner Arbeit. In Fachbeiträgen wird dein Projekt als Best-Practice vorgestellt.
[[Weiter|CAAAABACAAA]]
Du bist Arbeitslos. Deine Stelle wurde vom Bundesministerium gefördert. Das zweijährige Projekt ist nun zu Ende. Die neue Regierung legt ihre Schwerpunkte nun nicht mehr auf Digitales Lernen, sondern auf Naturerfahrungen in der Kindheit.
[[Bei der Agentur für Arbeit suchst du Jobs.|CAAAAAA]]
Die ersten Wochen sind hart. Du machst viele Überstunden um einen Flow zu entwickeln. Deinen Qualifizierungskurs zu Qualität in der frühkindlichen Bildung sagst du ab. Nächstes Jahr ist auch noch Zeit.
[[Weiter|BAAAAABAA]]
Du erhältst einen befristeten Arbeitsvertrag in der Arbeitsagentur. Du hast klare Zielvorgaben wie du sozialarbeiterisch Menschen hilfst. Klare Rahmenbedingungen sind ja per se nichts Schlechtes.
[[Du sprichst im ersten Halbjahr 150 Sanktionen aus.|CAAAAAAAA]]
[[Du schickst alle vier Wochen 30 Menschen in “Schulungen”. Die Kontingente sind nun mal da und bezahlt.|CAAAAAAAA]]
[[Du machst das nicht mit. Das ist nicht deine Vorstellungen von Sozialer Arbeit. Du kündigst.|CAAAAAA]]
Was du nicht bedacht hast, dass kein Job → kein Geld heißt, weil Arbeitslosigkeit. Das Arbeitsamt versteht da kein Spaß. Du musst dein Ehrenamt an den Nagel hängen und einen Job suchen.
[[Weiter|CAAAAAA]]
Gratulation. Du erhältst einen unbefristeten Vertrag in der Agentur für Arbeit. Die skrupellose Effizienz mit der du Menschen aus der Statistik holst ist viel beachtet.
Für deine Leistung wurdest du schlecht bezahlt und ab der Rente wirst du ein Leben in Altersarmut führen und auf Hartz IV angewiesen sein.
Game Over.
<img src="https://media.giphy.com/media/OhILwhiaLoIi4/giphy.gif" width="500" height="300" alt="Stamps">
[[Starte erneut|Thug Life]]
Solche Stellen gibt es nicht.
[[Weiter|BAAAAA]]
Du startest in der der Kita Sonnenschein und übernimmst eine Gruppe von 15 Kindern.
[[Weiter|BAAAAABA]]
Die Zeit der Kita-Gründung fühlt sich an wie Rock’n Roll. Du suchst nach Immobilien, nach einem Team, dem du vertraust.
Das zuständige Ministerium verkündet. Es soll einfacher werden eine Kindertagesstätte zu gründen. Du freust dich.
[[Weiter|BAAAAACA]]
Du beantragst eine riesige Summe um die Kita Wirklichkeit werden zu lassen.
Verzweifelte Eltern aus dem gesamten Stadtgebiet strömen zu dir um ihre Kinder jetzt schon für das nächste Jahr anmelden zu können. Du gestaltest Bildungserfolg von Anfang an.
[[Weiter|BAAAAACAA]]
Seit drei Jahren arbeitest du Vollzeit, obwohl du nur eine halbe Stelle hast. Deine Führungskraft fragt “Wo lässt du Zeit liegen?”.
[[Weiter|BAAAAABAAA]]
Du arbeitest immer noch Vollzeit. Durch den permanenten Lärm stellen sich langsam psychosomatische Beschwerden ein. Es hat sich ein Tinitus gebildet und dein Blutdruck ist chronisch hoch. Deine Führungskraft sagt, das Kinderstimmen wie Musik im Ohr sind.
Dass für Kindertagestätten zuständige Bundesministerium hat eine neue Image-Kampagne zur Aufwertung des Erzieher_inberufs gestartet.
[[Weiter|BAAAAABAAAA]]
Bildungs- und Erziehungspartnerschaft ist der neuestes Schrei. Eltern und Erzieher_innen arbeiten gemeinsam am Kind.
Du erarbeitest eine Vorschlagsliste für alle Eltern wie Du als professionelle Fachkraft und die Erziehungsberechtigten gemeinsam Verantwortung für das Kind aufteilen.
[[Weiter|BAAAAABAAAAA]]
Die Eltern lehnen alle deine Vorschläge ab. Sie sind Experten für ihr Kind und Du lediglich Dienstleister_in.
[[Weiter|BAAAAABAAAAAA]]
Du hast einen Burn-Out.
Game Over.
<img src="https://media.giphy.com/media/LSGzOZhqTz3BC/giphy.gif" width="500" height="300" alt="Superman">
[[Starte erneut|Thug Life]]
Deine Kita hat Gestalt angenommen. Es ist ein buntes Chaos und vieles ist noch improvisiert. Aber den Kindern gefällt es.
[[Weiter|BAAAAACAAA]]
Eine Kita in der Nachbarschaft hat einen großen Skandal an den Hacken. Die Verwaltung reagiert mit einer umfangreichen Evaluation der lokalen Kindertagesstätten. Auch deine Kita wird evaluiert. Das Verfahren stößt auf dein Unverständnis. Es ist langwierig und quantifiziert den pädagogischen Prozess, anstatt die pädagogische Prozessqualität in den Blick zu rücken.
Deine Kita schneidet nicht gut ab.
[[Du prangerst das Verfahren öffentlich an. Du lässt dich nicht von der Hexenjagd vereinnahmen.|BAAAAACAAAA]]
[[Du stellst die Struktur deiner Kita um. Veränderungen sind gut.|[BAAAAACAAAB]]
Der Kita werden die Gelder gestrichen. Sie schließt.
Game Over
<img src="https://media.giphy.com/media/fe0nXqwL1i4yk/giphy.gif" width="500" height="300" alt="Fuck you">
[[Starte erneut|Thug Life]]
Die Eltern rebellieren. Sie wollen keine Änderungen.
[[Du erklärst den Eltern die Notwenidgkeit der Maßnahmen.|BAAAAACAAABA]]
[[Du schmeißt hin. Es macht einfach kein Sinn an dieser Stelle gute Bildung zu sichern. Es geht auch anders. Deine Fähigkeiten sind hier vergeudet. Du willst begeistern, inspirieren und prägen.|BAAAAACAAABB]]
Die Eltern wenden sich an die Bildungsverwaltung des Bezirks
[[Weiter|BAAAAACAAAA]]
Du startest ein Studium, Deutsch und Geschichte auf Lehramt.
[[Weiter|AA]]
Die Hospitation war… interessant. Man lernt ja auch aus Fehlern. Eine starke Fehlerkultur macht Schulbildung heutzutage ja auch aus. Du wirst es später anders machen als du es hier miterleben musstest.
[[Weiter|AAAABA]]
Dein Studium vergeht. Du lernst noch mehr über deutsche Geschichte und die deutsche Sprache. Es war langweilig, aber jetzt hast du den Wisch. Deine Abschlussarbeit zum Thema “Klassenrat als Schulentwicklungsinstrument” hat dir den Titel Bachelor of Art eingebracht.
Du bist stolz.
[[Weiter|AAAABAA]]
Den Master absolvierst du fokussiert. Du bist heiß darauf endlich zu unterrichten.
[[Weiter|AAAABAAA]]
It’s in the bag! Deine “kritische Betrachtung von Hegels Bildungsverständis” hat dir den Master of Arts eingebracht. Es ist an der Zeit in das Berufsleben einzutreten. Wie Hunderte andere auch bist du nun eine Kaulquappe im Bildungspool. Du suchst eine Refendariatsstelle.
[[Vitamin B ist alles. Du fragst direkt bei der Schulleitung deiner Hospitationsschule an.|AAAABAAAA]]
[[Du meldest dich bei dem zentralen Register an und wartest auf deine Zuteilung. Lange kann es ja nicht dauern. Deine Noten waren exzellent|AAAABAAAB]]
Pustekuchen, an dich erinnert sich niemand mehr.
[[Weiter|AAAABAAAB]]
Du gibst alle deine Unterlagen im zentralen Melderegister für ein Refendariat ab.
[[Weiter|AAAABAAABA]]
Du wartest.
[[Weiter|[AAAABAAABAA]]
Du wartest.
[[Weiter.|AAAABAAABAAA]]
… und wartest
[[Weiter|AAAABAAABAAAA]]
… und wartest immernoch...
[[Du bist nicht so weit gekommen um dich entmutigen zu lassen. Du wartest weiter.|AAAABAAABAAAAA]]
[[Das macht doch keinen Sinn. Es muss andere Möglichkeiten geben um sich einzubringen.|AAAABAAABAAAAB]]
BÄM! Ein grauer, leicht vergilbter Brief ist angekommen. Ein Referendariatsplatz ist frei. Gymnasium, nicht die beste Adresse. Aber immerhin eine Adresse… mit 350 wissbegierigen Seelen.
[[In tiefer Dankbarkeit sagst du zu. Dann sagst du deine Eltern und Freunden Bescheid. Es ist dein erster Facebook-Post seit vier Jahren.|AAAABAAABAAAAAA]]
Du startest ein Studium der Sozialen Arbeit.
[[Weiter|CAAAA]]
Dein erster Tag an der Schule. Es sind noch Sommerferien. Das Kollegium trifft sich. Mit Stolz und viel Würde schreitest du in das Lehrer_inzimmer. Du hast die letzten 1,5 Monate damit verbracht Ideen zu entwickeln; ein Curriculum aufzubauen, welches dem 21. Jahrhundert würdig ist. Freie Unterrichtseinheiten, multimedialer Einsatz, Gruppenarbeiten. Die Schulleitung stellt dich dem 14 Personen großen Kollegium vor und bittet dich, ein paar Worte zu dir zu sagen.
[[Du erzählst von deinen Ideen, deinem pädagogischen Ansatz und von deiner Freude mit diesem tollen Team zusammenarbeiten arbeiten zu dürfen.|AAAABAAABAAAAAAA]]
[[Du ratterst deine biographischen Daten (mit den Themen der Studienabschlussarbeiten) ab, den Rest kannst du ja mit deinem neuen Team in den Kaffeepausen klären.|AAAABAAABAAAAAAB]]
[[Die Blicke der anderen durchbohren dich. Es kommt nur ein "Hallo" aus deinem Mund. Du setzt dich wieder.|AAAABAAABAAAAAAC]]
Das, was wie ein_e Alpha-Kollege_in aussieht, sagt aus der hintersten Ecke. “Das machen wir hier nicht so.”, gefolgt von einem kollegiumsweitem Nicken.
[[Du argumentierst für deine Ideen. Das Bildungssystem verändert sich nun mal und du hast nicht vor stehen zu bleiben. Junge Menschen haben heute ein Recht auf eine fortschrittliche Bildung.|[AAAABAAABAAAAAAAA]]
[[Beschämt setzt du dich hin.|[AAAABAAABAAAAAAAB]]
In der Kaffeepause interessiert sich niemand für dich. "Die haben ja auch Vorbereitungsstress", denkst du dir. Dennoch, du bist entmutigt.
[[Lass es langsam angehen. Für die erste Zeit machst du Unterricht anhand alter Vorlagen.|[AAAABAAABAAAAAAAB]]]
[[Du setzt hier und jetzt ein Zeichen! Es muss immer eine_n Mutige_n geben der Strukturen für das Team aufbricht. Alle werden dir dankbar sein.|AAAABAAABAAAAAAAAAA]]
Es trifft dich wie ein Blitz, eigentlich magst du das Schulumfeld gar nicht.
[[Weiter|AAAABAAABAAAAAACA]]
Die Schulleitung fährt dazwischen und stellt klar, dass sie sicherlich nicht am 45 Minuten-Rhythmus rütteln wird. Egal was Studien sagen. Das bestehende System funktioniert und ist etabliert. Es gibt keinen Grund dies zu ändern.
[[Du wechselt in den Agitationsmodus. Du erzählt von neuer Lern-, Schul- und Kooperationskultur. Es gilt Humboldt im Bildungsbegriff wiederzuentdecken.|AAAABAAABAAAAAAAAA]]
[[Genug für heute, du sagst okay und bist leise.|AAAABAAABAAAAAAAAB]]
Ein_e Kolleg_e_in gibt dir Unterrichtsmaterial von Schulbuchverlagen, Jahrgang 1986. Du folgst ihnen.
[[Weiter|AAAABAAABAAAAAAAAB]]
Du startest eine Karriere als Erzieher_in.
[[Weiter|BA]]
Durch bist durch das Refendariat gefallen.
Game Over!
<img src="https://media.giphy.com/media/xTiTnFbwkFLI7q1eDu/giphy.gif" width="500" height="300" alt=Dogs">
[[Starte erneut|Thug Life]]
Schweigen, die Schulleitung beendet die Sitzung. Du hast einen wichtige Sieg für eine bessere Bildung erkämpft. Du und deine Ideen lassen sich nicht verbiegen!
[[Weiter|AAAABAAABAAAAAAAAAA]]
Wohlwollend nimmt der_die Alpha-Kolleg_e_in zur Kenntnis, dass er_sie dich gebrochen hat.
[[Weiter|AAAABAAABAAAAAAAABA]]
Du machst Dienst nach Vorschrift und bestehst das Referendariat. Ab jetzt bist du eine echte Lehrkraft. Alle sechs Monate schicken dir Schulbuchverlage kostenlose Probeexemplare und fertig vorgestrickte Unterrichtseinheiten. Du musst nicht selbst denken. Du bist dankbar.
[[Es läuft, das Leben außerhalb des Jobs war nie schöner.|AAAABAAABAAAAAAAABAA]]
[[Es Zeit neue Impulse in die Schule zu bringen. Getreu dem Motto Wandel durch Annäherung hast du gelernt sanft vorzugehen.|AAAABAAABAAAAAAAABAB]]
40 Jahre machst du Unterricht, wie es die letzten 150 Jahre in der Schule der Fall war. Gratulation. Du warst Teil des großen Makrelenschwarms namens Bildung. Mit 63 gehst du frühzeitig in Pension. Du kannst Kinder nicht mehr leiden, hast aber ein generöses Altenleben.
Game Over!
<img src="https://media.giphy.com/media/LGifZLUGFCjte/giphy.gif" width="500" height="300" alt=Dogs">
[[Starte erneut|Thug Life]]
Du liest dir neueste Erkenntnisse an und bist von der Methode Appreciative Inquiry begeistert. Da geht doch was für die Schule.
[[Du gibst allen Schüler_innen per se bessere Noten, damit sie bestärkt und motivierter sind.|AAAABAAABAAAAAAAABABA]]
[[Du besprichst dich mit der Leitung und Fachkollegen darüber, was sie von dem Ansatz halten.|AAAABAAABAAAAAAAABABB]]
Deine Schüler werden glücklicher, selbstbewusster und ihre Ergebnisse verbessern sich auch tatsächlich unabhängig von deiner positiveren Benotung. Deine Klasse ist der Sonnenplatz im Schulgebäude, deine Schüler lachen und freuen sich auf den Unterricht.
[[Du machst eine kleine Studie aus deinem Ansatz. Nach vier Jahren veröffentlichst du deine Ergebnisse. Der Impact ist gewaltig. Bessere Lernergebnisse, mehr Motivation, gesündere Schüler_innen. Du hast den heiligen Grahl der Bildung gefunden.|AAAABAAABAAAAAAAABABAA]]
[[Beiläufig erzählst du Freunden Samstagabend in der Kneipe von deinem Projekt. Sonst weiß es niemand.|AAAABAAABAAAAAAAABABAB]]
Es wird laut im Besprechungsraum. Nachdem du deinen Ansatz vorgestellt hast, bleibt dir nicht eine Sekunde um deinen Ansatz weiter zu erläutern. Es wird dir verboten deine Idee umzusetzen.
[[Du machst es trotzdem. Hi hi.|AAAABAAABAAAAAAAABABA]]
[[Du beugst dich, es war eine blöde Idee. Zukünftig machst du einfach Unterricht.|AAAABAAABAAAAAAAABAA]]
Du wirst entlassen. Alle hassen dich. Die Eltern sehen ihre Kinder entwertet, die Bildungsjournalisten sehen einen weiteren Verfall vom Wert der Bildung, deine Eltern, weil sie denken du bist ein_e Blender_in.
Game Over!
<img src="https://media.giphy.com/media/yoJC2hY437h91Gxbvq/giphy.gif" width="500" height="300" alt=No one likes you">
[[Starte erneut|Thug Life]]
Deine (ex)Freunde sind konservativer als du dachtest. Sie wenden sich an die Bildungsverwaltung.
[[Weiter|AAAABAAABAAAAAAAABABAA]]